1930 wurde Max Horkheimer Direktor des 1923 gegründeten Instituts für
Sozialforschung (IfS) in Frankfurt am Main, dessen Mitarbeiter bis dahin
Geschichte und Gegenwart der Arbeiterbewegung erforschten. Mit dem
Direktorat Horkheimers bildete sich jene Gruppe von linksstehenden,
meist jüdischen Intellektuellen, die spätestens Ende der 1960er Jahre
als „Frankfurter Schule“ bekannt werden sollte. Diese
Intellektuellengruppe zeichnete sich in theoretischer Hinsicht durch
eine Verbindung von Hegels Dialektik, Freuds Psychoanalyse und Marxens
politischer Ökonomie aus und führte auch umfassende sozialempirische
Untersuchungen durch. Als Reaktion auf den bevorstehenden Machtwechsel
in Deutschland zu Beginn der 1930er Jahre emigrierten Horkheimer und
seine Mitarbeiter nach Genf. 1934 kamen sie nach New York und setzten
bis Ende der 1940er Jahre ihre Arbeit in den USA fort. Erst 1951 konnte
das IfS in Frankfurt am Main wiedereröffnet werden. In der
Nachkriegszeit sollten Horkheimer und Theodor W. Adorno als kritische
Gesellschaftsphilosophen Berühmtheit erlangen. Das Seminar behandelt die
wechselvolle Geschichte dieser Intellektuellen, wobei insbesondere die
vielfältigen epistemischen Wandlungen infolge der Emigration und
Remigration im Vordergrund stehen.
- Dozent*in: Julian Heidinger
- Dozent*in: Fabian Link
- Dozent*in: Mohamed Qassiti