Während des Hellenismus erlebte die Epigrammkunst eine besondere Blütezeit. Das Epigramm verselbstständigte sich von der bloßen Aufschrift zum Buchepigramm mit einer bis dahin nicht gekannten Themen- und Formenvielfalt. Zu den unterschiedlichen Unterarten tritt neben die traditionellen Formen wie Weih- und Grabepigramm vor allem das Liebesepigramm, das von Asklepiades, Kallimachos und Meleager besonders gepflegt worden ist. Bei den Dichtern der peloponnesischen Schule finden sich darüber hinaus bukolische Stücke. Die Kleindichtungen werden auch erstmals zu bewusst gestalteten Sammlungen arrangiert (Poseidipp) und beeinflussen in dieser Form schließlich auch die Dichtung der Römer. In dieser Lektüre wird eine Auswahl unterschiedlicher Dichter und Dichterinnen (!) nach häuslicher Vorbereitung gemeinsam übersetzt und besprochen. Vergleichend werden zum Teil auch lateinische Bearbeitungen herangezogen.