Dieser Kurs ist Teil eines Tandemseminars zur Migrationsliteratur, das einen Literaturkurs (2 SWS) und einen Didaktikkurs (2 SWS) miteinander kombiniert und dieses Semester sowohl für Spanisch (Wiemer / Arriagada) als auch themengleich für Französisch (Cravageot / Scholl) angeboten wird.

Im Mittelpunkt der Seminararbeit stehen jeweils Migrationsbewegungen und Grenzüberschreitungen, die nicht nur geographisch zu verstehen sind, sondern in der Literaturwissenschaft v.a. kulturell, sprachlich und gattungsspezifisch (z.B. zwischen Autobiographie und Autofiktion). Die Didaktik widmet sich hingegen Grenzüberschreitungen zwischen Theorie und Praxis sowie der Frage des Potenzials von Migrationsliteratur zur Förderung der interkulturellen Kompetenzen im Fremdsprachenunterricht als „drittem Ort”.

Grundlage beider Tandemseminare sind daher die literarischen Werke von Autoren, die nicht nur selbst Migrations- und Integrationserfahrungen in Spanien bzw. Frankreich gemacht haben und diese in ihren Werken verarbeiten, sondern die sogar auf Spanisch oder Französisch als Fremdsprache bzw. Zielsprache des Immigrationslandes schreiben und sich ausdrücklich von ihrer Muttersprache distanzieren. Die in den Werken beschriebenen Sprachlernerfahrungen eröffnen somit in besonderer Art und Weise Einblicke in die Entwicklungsprozesse der Sprach- und Sprachlernbewusstheit, die gewinnbringend für den fremdsprachlichen Literaturunterricht genutzt werden können.